Deutsche Schabe – der „Klassiker“ unter den Schädlingen
Merkmale
Die Deutsche Schabe (Blattella germanica) zählt zu den bekanntesten Schabenarten in unseren Breiten. Mit bis zu 1,5 cm Körperlänge gehört sie zu den mittelgroßen Vertretern. Sie besitzt kräftige Beine, lange Fühler und einen flachen Körperbau. Obwohl die Insekten Flügel tragen, können sie nicht fliegen. Charakteristisch sind zwei dunkle Längsstreifen auf dem Halsschild. Jungtiere ähneln den Erwachsenen stark, allerdings fehlt ihnen noch die Flügelentwicklung.
Lebensweise
Diese Schaben sind ausgesprochene Nachtaktive. Tagsüber bleiben sie lieber in Verstecken – hinter Fußleisten, unter defekten Fliesen oder in Spalten bei Herden und Kühlschränken. Als Allesfresser nutzen sie jede Nahrungsquelle: Essensreste, Tierfutter oder sogar Kot. In warmen Räumen vermehren sie sich das ganze Jahr über. Weibchen legen ihre Eier in stabilen Eipaketen ab, die sie zuverlässig vor Kälte, Hitze oder gängigen Sprays schützen.
Verbreitung
Ursprünglich stammen Deutsche Schaben aus tropischen und subtropischen Regionen. Heute sind sie weltweit verbreitet. In warmen Ländern überleben sie auch draußen, während sie in kälteren Gegenden auf beheizte Gebäude angewiesen sind. Typische Orte, an denen man sie findet, sind Studentenwohnheime, Hallenbäder, Kasernen, große Wohnanlagen, Bäckereien oder Lebensmittelbetriebe. In privaten Haushalten sind Küche und Bad die bevorzugten Aufenthaltsorte.
Wie kann man sich schützen?
Ein vollständiger Schutz ist kaum möglich. Häufig kommen die Tiere unbemerkt aus dem Urlaub mit, verstecken sich in gebrauchten Elektrogeräten oder gelangen über Lebensmittel ins Haus. In großen Wohnanlagen können sie sich leicht von Wohnung zu Wohnung ausbreiten. Effektive Bekämpfung gelingt daher nur, wenn ein ganzes Gebäude über einen längeren Zeitraum hinweg professionell behandelt wird.
Gesundheitsrisiken
Deutsche Schaben sind nicht nur lästig, sondern auch gefährlich. Sie übertragen Bakterien, Viren, Einzeller und Schimmelpilze. Krankheiten wie Salmonellose, Hepatitis, Typhus oder Tuberkulose können durch sie weitergegeben werden. Zusätzlich kann ihr Kot Allergien beim Menschen auslösen. Dringen sie in Elektrogeräte wie PCs oder Fernseher ein, drohen sogar Kurzschlüsse.
Bekämpfung
Zur Überprüfung eines Befalls eignen sich klebrige Monitoring-Fallen ohne Gift. Im Handel gibt es eine Vielzahl an Ködern und Sprays, doch die richtige Auswahl und Anwendung ist für Laien meist schwer. Da Schaben hartnäckige Gegner sind, sollte man sich auf Fachbetriebe verlassen. Professionelle Schädlingsbekämpfer wissen, welche Mittel in welcher Situation sinnvoll sind, und sorgen dafür, dass der Befall nachhaltig verschwindet.