Bettwanzen – ungebetene Mitbewohner

Aussehen

Bettwanzen (Cimex lectularius) sind kleine, blutsaugende Insekten mit einer Größe von 4 bis 6 Millimetern. Ihr Körper ist rostrot bis dunkelbraun gefärbt, Beine und Fühler wirken dagegen eher gelblich. Auffällig ist der extrem flache Körperbau, der ihnen den Spitznamen „Tapetenflunder“ eingebracht hat. Bettwanzen haben kurze, viergliedrige Fühler und verkümmerte Flügel – fliegen können sie also nicht. Ihre stechenden Mundwerkzeuge sind normalerweise unter dem Körper verborgen.

Lebensweise

Diese Parasiten sind nachtaktiv und ernähren sich in erster Linie vom Blut des Menschen. Bei Bedarf fallen sie aber auch andere Säugetiere oder sogar Vögel an. Tagsüber verstecken sie sich an schwer zugänglichen Stellen, zum Beispiel hinter Bildern, unter Matratzen oder in Ritzen bei Fußleisten. Ein Weibchen kann im Laufe seines Lebens bis zu 300 Eier ablegen. Bei einer Raumtemperatur um 25 °C dauert es nur etwa sechs Wochen vom Ei bis zur erwachsenen Wanze. Nach einer Blutmahlzeit können Bettwanzen erstaunlich lange überleben – manchmal bis zu eineinhalb Jahre ohne Nahrung.

Verbreitung

Ursprünglich stammen Bettwanzen aus tropischen Regionen, haben sich aber längst weltweit verbreitet. In Deutschland findet man sie vor allem in Wohnungen, aber auch in Hühnerställen oder gelegentlich in Vogelnestern. Noch vor zwei Jahrzehnten galten sie hierzulande fast als verschwunden – mittlerweile nehmen die Probleme vor allem in Großstädten wieder deutlich zu.

Schutz vor Befall

Einen zuverlässigen Schutz gibt es kaum. Besonders häufig werden Bettwanzen unbemerkt aus dem Urlaub eingeschleppt, etwa über Gepäckstücke. Hotels sind zunehmend betroffen, weshalb es sinnvoll ist, Zimmer direkt nach der Ankunft zu kontrollieren. In Mehrfamilienhäusern können sich Bettwanzen über Wände oder Versorgungsschächte leicht in andere Wohnungen ausbreiten. In solchen Fällen hilft nur eine professionelle, koordinierte Bekämpfung im gesamten Gebäude.

Risiken und Probleme

Bettwanzen sind Hygieneschädlinge. Beim Blutsaugen geben sie ein Sekret ab, das die Blutgerinnung hemmt und starken Juckreiz auslöst. Durch Kratzen können sich die Einstichstellen entzünden. Häufige Stiche können zudem allergische Reaktionen hervorrufen.

Bekämpfung

Gegen Bettwanzen helfen unter anderem hohe Temperaturen und spezielle Insektizide. Allerdings sind viele Populationen inzwischen resistent gegen gängige Mittel – herkömmliche Sprays wirken oft kaum oder gar nicht mehr. Deshalb sollte man bei einem Befall immer auf einen professionellen Schädlingsbekämpfer setzen. Fachbetriebe kennen die noch wirksamen Methoden und sorgen dafür, dass Bettwanzen nachhaltig entfernt werden.