Orientalische Schabe – die „Küchenschabe“

Aussehen

Die Orientalische Schabe (Blatta orientalis) ist mit ihrer dunklen Färbung – von tiefbraun bis fast schwarz – gut zu erkennen. Weibchen erreichen eine Länge von bis zu 3 cm, Männchen bleiben mit maximal 2,5 cm etwas kleiner. Weibchen besitzen nur winzige Flügelreste, während die Flügel der Männchen etwa zwei Drittel des Hinterleibs bedecken. Fliegen können beide Geschlechter nicht. Durch die verkümmerten Flügel unterscheidet man sie leicht von anderen Arten wie der Deutschen Schabe oder der Braunbandschabe, die voll ausgebildete Flügel haben.

Lebensweise

Orientalische Schaben lieben es feucht und warm. Tagsüber ziehen sie sich in geschützte Bereiche zurück – etwa in die Kanalisation, hinter lockere Fliesen oder in Leitungsschächte. Dort sitzen oft gleich ganze Gruppen aller Altersstufen zusammen. In der Nacht gehen sie dann auf Nahrungssuche. Ihre Lebensdauer ist für Insekten ungewöhnlich lang: bis zu zwei Jahre. Während dieser Zeit kann ein Weibchen etwa 200 Eier ablegen. Die Eier liegen in einer harten, widerstandsfähigen Kapsel, die sie effektiv schützt.

Verbreitung

Wie viele andere Schabenarten hat sich auch die Orientalische Schabe weltweit ausgebreitet. Ihren Ursprung hat sie in den Tropen, deshalb findet man sie häufig in feuchtwarmen Bereichen: in Tropenhäusern, Schwimmbädern oder auch in feuchten Kellerräumen. Im Gegensatz zu anderen Schabenarten sind sie schlechte Kletterer – ihre Verstecke liegen daher meist im unteren Gebäudebereich, z. B. in Mauerwerkslücken, hinter Fußleisten oder in Abwasserleitungen.

Schutz vor Befall

Einen sicheren Schutz gibt es kaum. Häufig gelangen sie über gebrauchte Elektrogeräte, kontaminierte Lebensmittel oder sogar aus dem Urlaub in südlichen Ländern ins Haus. In Mehrfamilienhäusern können sie sich zusätzlich über Versorgungsschächte oder Leitungen ausbreiten. Wird ein Befall festgestellt, helfen nur gezielte und langfristige Bekämpfungsmaßnahmen – und das immer im ganzen Gebäude, nicht nur in einer einzelnen Wohnung.

Risiken für den Menschen

Orientalische Schaben – oft auch als „Küchenschaben“ bezeichnet – sind ernstzunehmende Hygieneschädlinge. Sie können verschiedene Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren übertragen. Diese haften teils viele Stunden an ihrem Körper und gelangen auch über Kot in die Umgebung. Weniger bekannt, aber ebenso problematisch: Ihr Kot kann beim Menschen Allergien auslösen.

Bekämpfung

Auf dem Markt gibt es zahlreiche Köder und Sprays, doch in der Praxis ist ein Befall schwer vollständig zu beseitigen. Um sicherzugehen, sollte man auf professionelle Schädlingsbekämpfer setzen. Fachbetriebe wissen, welche Methoden in welchem Fall am besten wirken, und sorgen dafür, dass die Schaben nicht nur kurzfristig verschwinden, sondern dauerhaft eliminiert werden.