Dörrobstmotte – ungebetener Gast in Küche & Vorratsraum

Erkennen

Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) gehört zur Familie der Lebensmittelmotten. Die Falter sind nur 6 bis 9 Millimeter lang und fallen durch ihre rotbraun bis bronzefarbene Zeichnung auf. Typisch ist eine silbrig-helle Querbinde, die die Flügel optisch in zwei Abschnitte teilt. Damit lassen sie sich leicht von anderen Vorratsmotten wie Mehl- oder Speichermotten unterscheiden. Die Larven, die sich gerne in Müsli oder Trockenobst einnisten, werden bis zu 17 Millimeter lang. Ihre Farbe reicht – je nach Nahrung – von weißlich über grünlich bis rötlich.

Lebensweise

Die eigentliche Gefahr geht von den Larven aus. Sie leben in Lebensmitteln wie Müsli, Nüssen, Schokolade, Getreideprodukten oder Trockenfrüchten. Dort fressen sie nicht nur, sondern verunreinigen die Vorräte auch mit Kot und feinen Gespinsten. Zur Verpuppung wandern sie aus den Lebensmitteln heraus und verkriechen sich in Ritzen von Schränken oder Tütenfalten. Schon kurze Zeit später schlüpfen neue Falter, die sich paaren und Eier in weitere Vorräte legen. In beheizten Wohnungen vermehrt sich die Art ganzjährig.

Verbreitung

Die Dörrobstmotte ist weltweit verbreitet und folgt überall dem Menschen. Typische Orte sind Getreidespeicher, Lagerhallen, Mühlen, Silos, Supermärkte – und natürlich private Haushalte. Häufig bringt man sich die Motten unbemerkt über befallene Lebensmittel oder Tierfutter ins Haus. In den Sommermonaten können die Falter auch von draußen zufliegen.

Schutz vor Befall

Einen absoluten Schutz gibt es nicht – doch man kann das Risiko deutlich verringern. Wichtig ist, Lebensmittel immer in gut verschlossenen Behältern aufzubewahren, am besten in Glas oder fest verschließbaren Dosen. Vorratsschränke sollten regelmäßig gesäubert und kontrolliert werden. Offene Packungen wie Müslitüten sind eine Einladung für Mottenlarven. Auch spezielle Pheromonfallen können zur Befallskontrolle genutzt werden: Sie locken Männchen an, die dann an der Klebefläche haften bleiben.

Risiken und Probleme

Die Larven machen Lebensmittel ungenießbar. Sie verunreinigen Vorräte mit Gespinsten und Kot, auf dem sich zudem Schimmel bilden kann. Alle befallenen Produkte müssen entsorgt werden – ein Verzehr ist gesundheitlich riskant.

Bekämpfung

Zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten gibt es verschiedene Möglichkeiten: Insektensprays, Strips oder den Einsatz von Schlupfwespen, die als biologische Gegenspieler die Motteneier parasitieren. Pheromonfallen hingegen dienen nur zur Kontrolle, nicht zur Ausrottung, da sie ausschließlich Männchen fangen. Bei starkem oder wiederholtem Befall ist es sinnvoll, einen professionellen Schädlingsbekämpfer einzuschalten. Fachbetriebe wissen, welche Maßnahmen in welchem Umfeld am besten wirken und helfen, die Plage dauerhaft in den Griff zu bekommen.